Hermann Grupe: Immer noch kein Plan – Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss einzelner Wölfe ersetzen kein Konzept

Für den landwirtschaftspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion, Hermann Grupe, ist nach der heutigen Fragestunde im Landtag klar, dass die Weidetierhalter in Niedersachsen auch weiterhin nicht auf effektive politische Schritte zur Eindämmung von Wolfsrissen hoffen dürfen.

Hermann Grupe MdL

„Nicht nur die Menge an Rissen ist erschreckend, auch die Art und Weise. Das Rodewalder Rudel hat sich innerhalb kürzester Zeit auf das Reißen von großen Pferden spezialisiert. Diese Wölfe wüten jetzt schon seit Jahren auf Niedersachsens Weiden. Passiert ist aber rein gar nichts. Minister Lies hat diese Wölfe ganz in Ruhe ihre Jagdtechnik verbessern lassen. Er trägt eine Mitverantwortung für die neuerlichen Risse“, so Grupe. Der Minister habe immer wieder darauf verwiesen, auch in Zukunft vor allem über Ausnahmegenehmigungen für einzelne Tiere reagieren zu wollen. „Das bedeutet, dass auch weiterhin nichts passiert. Noch nicht eine einzige der vom Minister erlassenen Ausnahmegenehmigungen hat zum Abschuss eines Wolfes geführt. Dieses Instrument ist wirkungslos. Das sollte diese Landesregierung endlich einsehen und sich effektiveren Maßnahmen zuwenden“, ford

Dass die Vorgaben seitens der EU zum Umgang mit dem Wolf aktuell noch extrem streng seien, läge auch an den viel zu niedrigen Bestandszahlen, die Deutschland an die EU melde. Die Erklärungen des Ministers, das sei vor allem auf die zeitlich versetzten Erhebungen zurückzuführen, lässt Grupe nicht gelten. „Wenn sie mich fragen, wie alt ich bin und ich sage ‚vierundzwanzig‘, dann ist das ihrer Argumentation nach korrekt, ich habe nur vierzig Jahre lang die Zahl nicht aktualisiert. Von den korrekten Zahlen hängt viele zu viel ab. Hier müssen zeitnah die korrekten Werte zugrunde gelegt werden.“

 

Hintergrund: Im Rahmen der Dringlichen Anfrage der FDP-Fraktion „Welche Konsequenzen werden aus den Rissereignissen auf mehrere Pferde gezogen?“, musste sich Umweltminister Lies den Fragen der Abgeordneten stellen.