Grigorios Aggelidis: Familien dürfen nicht durchs Raster fallen bei Lockerungen – Spielplätze und Kitas öffnen

Zu fehlenden Lösungen für Familien in der Corona-Krise erklärt der familienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Grigorios Aggelidis:

Grigorios Aggelidis MdB

„Familien mit kleineren Kindern sind bei den Corona-Lockerungen fast komplett vergessen worden. Wir brauchen dringend einen konkreten Fahrplan für eine Öffnung von Spielplätzen sowie von Kindertagesstätten für alle berufstätigen Eltern. Die pauschale Aussage, dass die Kitas bis zu den Sommerferien und Spielplätze bis auf Weiteres geschlossen bleiben, ist keine Lösung. Ein halbes Jahr lang den Kontakt mit Gleichaltrigen zu untersagen, ist nicht nur für die Entwicklung und das Wohl von Kindern höchst bedenklich, sondern auch für das Wohl von Familien und Eltern eine enorme Belastung. Deshalb greift es auch zu kurz, nun nur Lösungen für Alleinerziehende oder soziale Härtefälle zu finden. Die Kitas müssen schrittweise für alle Kinder von berufstätigen Eltern wieder öffnen, auch wenn diese im Homeoffice arbeiten können.

Getroffene Maßnahmen müssen immer auf Erkenntnissen und Fakten basieren und verhältnismäßig sein. Für mich ist das bei der pauschalen und langen Schließung von Spielplätzen und Kindertagesstätten nicht erkennbar. Der Blick auf andere europäische Länder, in denen Kitas noch oder wieder geöffnet sind, zeigen nicht, dass sie extreme Infektionsherde sind. So sind die warmen Worte, die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey am Wochenende gefunden hat, zwar immerhin mehr als Bundeskanzlerin Merkel für Eltern übrig hatte. Klar ist aber: Giffey hätte sich seit Wochen um Zahlen, Daten, Fakten – auch aus anderen Ländern - bemühen und einen Fahrplan zur Öffnung vorbereiten können.

Bund und Länder sind in der Pflicht, diesen Fahrplan nun rasch vorzulegen und die Träger von Kindertagesstätten bei der dafür benötigten Ausstattung finanziell und organisatorisch zu unterstützen. Ein erster Schritt muss es sein, auch den Beruf von Erziehern und Erzieherinnen als systemrelevant einzustufen, so dass deren eigene Kinder betreut werden können und so die Notbetreuung personell besser gewährleistet wird.“

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