Kommunalwahl 2021: Landwirtschaft, Waldbau und Jagd

Landwirte müssen Dank ernten

Landwirtschaft und Waldbau wertschätzen:
Wir Freie Demokraten schätzen die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte sowie der Waldbäuerinnen und -bauern. Von überbordender Bürokratie sowie unnötigen Gesetzen und Verordnungen wollen wir sie befreien. Damit Landwirtschaft und Forstwirtschaft in Deutschland eine Zukunft haben, setzen wir uns für Planungssicherheit seitens der Betriebe ein. Unsere Landwirtinnen und Landwirte produzieren zu höchsten Umwelt- und Tierwohlstandards. Sie sorgen dafür, dass Verbrauchern eine riesige Auswahl hochwertiger Nahrungsmittel auf Wochen- oder in Supermärkten und im Direktvertrieb zur Verfügung steht. Sie wollen ihre Betriebe an die kommende Generation weitergeben. Die natürlichen Ressourcen behandeln sie deshalb aus eigenem Antrieb mit größter Sorgfalt. Unsere Waldbäuerinnen und -bauern wirtschaften im Gleichklang mit Ökonomie, Ökologie und Sozialverpflichtung für den Erhalt unserer vielfältigen Wälder. Sie produzieren einen hochwertigen und den einzigen erneuerbaren regionalen Rohstoff. Dabei tragen sie einen wertvollen Beitrag zur CO2-Bindung, Trinkwasserschutz und Erholungskultur in Deutschland bei. Die Landwirtschaft und Forstwirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten sind der wichtigste Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum.

Insekten zielorientiert schützen:
Wir Freie Demokraten setzen uns für die Vielfalt und den Bestand der Insekten ein. Es muss klar sein, was geschützt werden soll. Politik in Bund und Land hat hierfür bisher keine Grundlage geschaffen. Wirkungsvolle Maßnahmen setzen wir im Rahmen des Vertragsnaturschutzes um. Pflanzenschutzmaßnahmen, die unbedenklich für Insekten sind, sollen Landwirte ausführen können. Ob eine große Insektenbiomasse oder eine große biologische Vielfalt erreicht werden soll, ist ein Unterschied. Virenübertragende Insekten sind dabei anders zu behandeln als Bestäuber. Alle Ursache-Wirkungs-Pfade, die den Zustand der Insekten in ländlichen und städtischen Räumen beeinflussenden, müssen berücksichtigt werden. Wissen darüber fehlt bisher. Deshalb brauchen wir mehr Forschung, bevor großflächig Maßnahmen umgesetzt werden. Bestehende erfolgreiche Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz müssen berücksichtigt werden. Eine Evaluierung der umgesetzten Maßnahmen liefert wichtige Erkenntnisse für Verbesserungen.

Jägerinnen und Jäger als Naturschützerinnen und -schützer anerkennen – Schäden durch den Wolf verhindern:
Wir Freie Demokraten wollen eine selbstbestimmte und eigenverantwortliche Jagd. Ein modernes Wildtiermanagement ermöglicht dabei die Bejagung von Wolf, Kormoran und Biber. Insbesondere der stetig wachsende Bestand des Wolfes und der Nutria müssen wirksam reguliert werden. Jägerinnen und Jäger sind aktive und staatlich geprüfte Naturschützerinnen und -schützer und handeln eigenverantwortlich. Zur Seuchenprävention und Wildschadenminimierung ist die Jagd unerlässlich. Dazu brauchen wir Tradition und neue geeignete Hilfsmittel wie Schalldämpfer und Nachtzielgeräte. Auch die Weidetierhaltung ist gelebter Naturschutz und verdient eine Zukunft. Dafür ist ein aktives Bestandsmanagement des Wolfes notwendig. Als Grundlage werden regional verkraftbare Wolfsbestandsdichten festgelegt. Wölfe, die Zäune überwinden, müssen ohne bürokratisches Antragsverfahren entnommen werden.

Nachhaltige Forstwirtschaft sichern:
Wir Freie Demokraten stehen zu dem Selbstverständnis der Waldbäuerinnen und -bauern: „Schützen durch Nützen“. Nachhaltige Forstwirtschaft ist die bestehende Gesetzesgrundlage nach der die gute fachliche Praxis angewendet wird. Wir unterstützen den klimaresilienten Waldbau im Rahmen der wissenschaftlichen Erkenntnisse, beispielhaft an der Verwendung der Baumarten Douglasie und Roteiche. Vielfalt im Waldumbau sichert zukünftige Erkenntnisse und erhält den Wald für die nächsten Generationen. Der Wald hat verschiedenste Funktionen als Lebens- und Erholungsraum, Treibhausgassenke und Rohstofflieferant für eine moderne und innovative Holzwirtschaft. Die Holzwirtschaft sichert wichtige Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Nur wenn Bäume gepflanzt und geerntet werden, kann auch der CO2-Speicher Wald bestmöglich funktionieren. Dafür müssen die Waldeigentümer den Wald eigenverantwortlichen bewirtschaften. Bei zusätzlichem Naturschutz setzen wir auf den Vertragsnaturschutz.

Moorschutz im Konsens verwirklichen:
Wir Freie Demokraten fordern beim Moorschutz eine echte Kooperation mit den Betroffenen. Naturschutzfachlich sinnvolle Maßnahmen müssen auf freiwilliger Basis im Rahmen des Vertragsnaturschutzes umgesetzt werden. Enteignungen durch die Hintertür sind auszuschliessen. Flächen der öffentlichen Hand sind vorrangig für die Vernässung zu nutzen. Eine Auswirkung auf umliegende private Flächen ist zu prüfen. Eine schlagkräftige landwirtschaftliche Produktion ausdrücklich auch auf den Moorstandorten trägt zur Versorgung mit heimischen Lebensmitteln bei. Moore wurden über Generationen kultiviert. Das hart erarbeitete Eigentum gilt es zu schützen. Dies sichert viele landwirtschaftliche Betriebe und damit die Lebensgrundlage der sie bewirtschaftenden Familien. Bei der Umsetzung von Naturschutzprojekten stellen wir die vollständige Funktionsfähigkeit des Entwässerungssystems umliegender landwirtschaftlicher Flächen sicher.

Fortschritt der Landwirtschaft durch Bau ermöglichen:
Wir Freie Demokraten ermöglichen die Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe durch den Bau. Dazu gehören bspw. der Umbau und Neubau von Ställen. Bauanträge müssen genehmigt werden, wenn die notwenigen Voraussetzungen erfüllt sind. Schutzgebietsausweisungen dürfen für privilegiertes Bauen kein Hindernis sein. Die Errichtung von neuen Ställen ist Voraussetzung für mehr Tierwohl und die wirtschaftliche Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe. Denn die Umsetzung von Tierwohlkonzepten benötigt vor allem Platz. Moderne Ställe in Deutschland bieten die besten Haltungsbedingungen für Tiere weltweit. Entwicklungsmöglichkeiten für Landwirte sind die Basis für zukunftsfähige Betriebe von morgen. Von Bauprojekten in der Landwirtschaft profitiert der gesamte ländliche Raum durch Wertschöpfung vor Ort. Jede Investition in einen modernen Stall ist ein Gewinn für das Tierwohl und für die ländlichen Räume.

Naturschutz mit den Nutzern umsetzen:
Wir Freie Demokraten wollen die Umsetzung der europäischen Naturschutzziele im Einklang mit Grundeigentum, Land-, Forst- und Waldwirtschaft, sowie Jagd- und Angelpacht gestalten. Vertragsnaturschutz ist dafür das Mittel der Wahl. Einschränkungen der Bewirtschaftung lehnen wir ab. Die Auswahl von Wäldern und landwirtschaftlichen Flächen für Natura-2000 Gebiete zeigt, dass die Bewirtschaftenden überviele Generationen beim Naturschutz gute Arbeit geleistet haben. Die eigenverantwortliche Verfügung über das Eigentum hat zu diesen guten Ergebnissen geführt. Deshalb müssen Eigentümer- und Nutzerrechte geschützt werden. Dies gelingt durch die Kombination eines angemessenen Grundschutzes sowie freiwilligen Vertragsnaturschutzmaßnahmen. Auch bei Kompensationsflächen etwa für den Straßenbau setzen wir auf Vertragsnaturschutz.

Angeln als gelebten Naturschutz unterstützen:
Wir Freie Demokraten sehen Anglerinnen und Angler als Partnerinnen und Partner beim Naturschutz. Fische aus heimischen Gewässern sind ein gesundes und nachhaltiges Nahrungsmittel. Pauschale Angelverbote lehnen wir ab. Wir ermöglichen den Anglerinnen und Anglern die Zufahrt zu den Gewässern über eingeschränkt befahrbare Wege. Sie führen Besatzmaßnahmen durch, pflegen die Ufer, halten die Gewässer sauber und renaturieren sie. Viele Gewässer wären ohne sie in einem weit schlechteren Zustand als das heute der Fall ist. Angelvereine und ihre Mitglieder leisten damit Erhebliches für den angewandten Naturschutz. Sie erbringen dafür einen hohen persönlichen Aufwand. Das Angeln ist ein ganz praktischer Weg, großen Teilen der Bevölkerung ein vertieftes Verständnis und Erleben von Prinzipien der Nachhaltigkeit im Umgang mit Natur und natürlichen Ressourcen zu ermöglichen.

Pflege und Beweidung von regionstypischen Landschaften fördern und unterstützen:
Wir Freie Demokraten sind überzeugt, dass Naturschutz und Naturnutzung zwei Seiten derselben Medaille sind. Wenn durch die Bewirtschaftung von Flächen Ziele des Naturschutzes erreicht werden, dürfen keine zukünftigen Nutzungseinschränkungen auferlegt werden. Wir setzen uns für pragmatischen Naturschutz unter Einbeziehung freiwilliger Leistungen ein. Freiwilliger Naturschutz muss einen höheren Stellenwert in der Bewertung einnehmen.