Ulla Ihnen: Bei der Endlagersuche müssen sich alle strikt an die per Gesetz festgelegten Grundsätze und Regeln für den gesamten Suchprozess halten - auch Bayern
Die Bundestagsabgeordnete und für Umwelt zuständige Haushaltspolitikerin, Ulla Ihnen, zum Teilgebietebericht:

© Studio Kohlmeier
"Seit Beginn des Suchprozesses 2017 hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) nun erstmals bekanntgeben, welche Regionen für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle aufgrund geologischer Nichteignung ausdrücklich nicht in Frage kommen. Im Umkehrschluss bleiben jetzt Regionen auf dieser bislang "weißen Landkarte" übrig, die in einem intensiven und Jahre dauernden Prozess näher auf eine Eignung betrachtet werden.
Da nach geologischen Formen wie Salz und Ton gesucht wurde, war zu erwarten, dass in Niedersachsen viele Regionen auf der Teilgebietekarte zu finden sein werden. Aber wichtig ist: ein identifiziertes Teilgebiet ist noch lange kein Endlagerstandort.
In den von einem Teilgebiet betroffenen Gemeinden geht es jetzt darum, so viel Transparenz und Offenheit zu ermöglichen, wie nur möglich. Die Menschen vor Ort müssen mitgenommen werden und der Dialog mit Protestbewegungen gesucht werden. Dafür setze ich mich auch persönlich ein. Nur mit einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung kann auch Vertrauen in den Suchprozess und dessen Kriterien geschaffen werden.
Dabei müssen sich alle Beteiligten an die vom Gesetz festgeschriebenen Kriterien halten. Es darf keine verfrühten Festlegungen geben. Auch nicht aus Bayern. Ziel aller in diesem Verfahren muss es sein, den bestmöglichen Standort für ein Endlager in Deutschland zu finden. Das ist eine gemeinsame Verantwortung, die Deutschland den kommenden Generationen gegenüber zu erfüllen hat. Denn eines steht fest: ein sicheres Endlager wird dringend gebraucht."