Zur Konzeption einer „Niedersächsischen Anstalt für Immobilienaufgaben“ (NIA) äußert sich Konstantin Kuhle :
„Der Versuch der rot-grünen Landesregierung, durch das Auslagern der Verantwortlichkeit für den Bau und den Unterhalt eigener Immobilien in eine eigene Gesellschaft zusätzliche Möglichkeiten der Kreditaufnahme zu schaffen, droht nun krachend zu scheitern. Für die Bürgerinnen und Bürger ein Anlass zur Freude.
Das Konzept sieht vor, landeseigene Immobilien, wie zum Beispiel Gerichtsgebäude oder Justizvollzugsanstalten, durch eine neu zu schaffende Anstalt öffentlichen Rechts bauen und vermieten zu lassen. Im Zuge der parlamentarischen Beratung wurde deutlich, dass dieser Aufbau staatlicher Strukturen in erster Linie dem Zweck dient, dass eine neue Gesellschaft eigene Kredite aufnehmen kann, welche nicht unter die Vorgaben zur soliden Haushaltsführung des Landes fallen.
Dieser Taschenspieler-Trick wurde inzwischen nicht nur von mehreren Ökonomen und den Fachjuristen des Landtages kritisiert, auch der Landesrechnungshof hat sich eingehend geäußert und dem Vorhaben ein mangelhaftes Zeugnis ausgestellt. Insbesondere der Landesrechnungshof betont zurecht, dass die Neugründung einer solchen Anstalt wenn überhaupt nur dann Sinn ergibt, wenn diese wirtschaftlicher und effektiver arbeitet als die Landesverwaltung. Unbestritten ist, dass die Mängel in der staatlichen Bautätigkeit zu großen Teilen darauf zurückzuführen sind, dass die Abstimmungsprozesse zwischen Bauverwaltung, den Behörden, welche die Gebäude schlussendlich nutzen möchten und der Liegenschaftsverwaltung des Landes zu behäbig ablaufen und es dadurch mitunter zu massiven Verzögerungen und somit Kostensteigerungen kommt.
Vorhaben wie die NIA sind mit Blick auf eine dringend notwendige Modernisierung staatlicher Strukturen ein Teil des Problems und nicht der Lösung.
Wir können die Landesregierung daher nur inständig auffordern, dem Rat der unterschiedlichen Experten zu folgen und sich schnellstmöglich von dem Vorhaben zu verabschieden. Sinnvoller wäre es, die vorhandenen Ressourcen in den Abbau bestehender Hemmnisse zu investieren, beispielsweise in die Flexibilisierung von Mindeststandards."
· FDP Niedersachsen